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Was Ärzte nicht sagen

Wer kennt das denn nicht?

 Oftmals ist es so das Ärzte versuchen die Eltern der Patienten zu schonen, und sie sozusagen in Watte packen. So ist es der Familie von unserem kleinem Ehrenmitglied Haylie zum Beispiel ergangen.

Die Ärzte sagen einem zb: "Ihr Kind wird früher oder später vermutlich epileptische Anfälle bekommen!"

Sie sagen einem aber leider nicht wie  so ein Anfall aussieht und wie man sich im Falle eines Anfalles verhalten soll.

Deshalb eine kurze Zusammenfassung von Haylies Eltern:

 

Epileptische Anfälle - welche gibt es - wie soll man reagieren

 

Fokale Anfälle

Andere Ausdrücke für einen teilweisen (partiellen) Anfall sind fokaler Anfall oder Herdanfall. Diese Anfallsform ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein Zeichen für einen Beginn des Anfallsgeschehens in einer umschriebenen Region des Gehirns gibt. Dabei ist es egal, ob es zu einer sekundären Ausbreitung auf die restliche Hirnrinde kommt (sekundäre Generalisierung). Insbesondere ein Anfallsbeginn mit einer Aura hat einen hohen Aussagewert darüber, in welcher Hirnregion der Anfall seinen Ursprung hat, denn sie ist das Ergebnis einer umschriebenen Aktivierung von Nervenzellverbänden.

Unterteilung:

  • einfach fokale Anfälle (das Bewusstsein ist erhalten)
  • komplexe fokale Anfälle (mit Bewusstseinsstörung)
  • fokale Anfälle mit Entwicklung zu sekundär generalisierten Anfällen

 

Generalisierte Anfälle

Ein Anfall wird als generalisiert bezeichnet, wenn der Verlauf und die Symptome keine Hinweise auf eine anatomisch begrenzte Lokalisation geben und keine Zeichen eines lokalen (herdförmigen) Beginns zu erkennen sind.

Unterteilung:

  • Absencen – Anfälle mit kurzer Bewusstseinspause ohne Sturz, früher auch französisch mit Petit-mal bezeichnet; dauert meist nur 5 bis 10 Sekunden, auch bis 20 Sekunden, selten länger; Die Betroffenen halten dabei in der Bewegung inne und reagieren in der Regel nicht auf eine Ansprache. Das Gesicht wirkt ausdruckslos und der Blick leer. Die Bewusstseinspause endet so plötzlich wie sie begonnen hat. Nur in Einzelfällen lässt sich durch einen intensiven akustischen Reiz die Absence unterbrechen.

  • myoklonische Anfälle – mit einzelnen oder unregelmäßig wiederholten Zuckungen einzelner Muskelgruppen

  • klonische Anfälle - länger anhaltende unwillkürliche, rhythmische Zuckungen von Muskeln bzw. Muskelgruppen, Beugemuskeln("Kloni", von griechisch klonos = heftige Bewegung) aller Glieder. Die Aufeinanderfolge der Kloni ist in der Regel zunächst rasch (ca. 2-3/ sec) und verlangsamt sich zum Ende des Anfalls. Im EEG sieht man gleichzeitig Folgen generalisierter Spitzen im (ca. 2-3/ sec) Rhythmus der Zuckungen, unterbrochen von langsamen Wellen. Dabei besteht meistens Bewusstlosigkeit.Bei fokalen klonischen Anfällen gibt es auch länger anhaltende rhythmische Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen mit entsprechenden "Kloni" einzelner Glieder oder des Gesichts. Dabei ist das Bewusstsein meist erhalten.

  • tonische Anfälle - (griechisch tonos = Spannung; tonische (steifen, starren) Verkrampfung der Skelettmuskulatur, die in der Regel den ganzen Körper oder große Teile mit Betonung des Rumpfes für einige Sekunden bis Minuten erfasst, mit Bewusstlosigkeit und Atemstillstand. Zugleich meist Blickwendung nach oben mit Pupillenerweiterung, Kopfbeugung, Öffnen des Mundes, leichte Beugung und Anhebung beider Arme, auch Hüftbeugung.

  • tonisch-klonische Anfälle – der typische „große“ Anfall mit Bewusstseinsverlust, Sturz, Verkrampfung und anschließend rhythmischen Zuckungen beider Arme und Beine, früher auch Konvulsion oder französisch Grand-mal genannt, geht oft mit einem Biss in die Zunge einher. Die Atmung setzt einen Augenblick aus und besonders die Lippen können blau anlaufen. Die Pupillen erweitern sich. Nach dieser tonischen Phase, die meist nur einige Sekunden, selten länger als 20 Sekunden dauert, folgen ("klonische") Zuckungen von Armen und Beinen in erst rascher, dann zunehmend langsamer Folge, und das Kind fängt stöhnend wieder an zu atmen.

  • atonische (astatische) Anfälle - Eine nur Bruchteile einer Sekunde dauernde generalisierte Atonie (d.h. Erschlaffung der Muskulatur) bewirkt einen "atonischen Anfall". Dabei kommt es zu einem plötzlichen allgemeinen Verlust der normalen Muskelspannung ohne vorausgehendes tonisches oder myoklonisches Ereignis. Dabei sackt das Kind zusammen. 

 

Nicht klassifizierbare epileptische Anfälle

  • Anfälle, die auf Grund unzureichender oder unvollständiger Daten nicht klassifiziert werden können oder bei denen eine Zuordnung nicht möglich ist.

 

Je nach Anfalltyp sollte man reagieren, aber eine Faustregel gilt immer:

 

  • stabile Seitenlage - damit im Falle von Erbrechen oder übermäßiger Speichelbildung die Flüssigkeiten abrinnen können, und das Kind nicht erstickt

  • Wenn der Anfall länger als 3 Minuten dauert sollte man mit einem krampflösenden Medikament eingreifen, zb Stesolid Rektaltuben (unbedingt mit dem Arzt abklären und schon mal vorsorglich zu hause deponieren - am besten immer griffbereit - und auch in der Handtasche für den Fall das das Kind unterwegs einen Anfall bekommt)

  • Stimulierung zb durch Zwicken oder durch kalte Luft (Fenster öffnen) kann helfen einen Kramp zu beenden
  • Bei Atemstillstand kann man das Kind durch leichten Druck auf die Lunge (Brustkorb und Rücken) zum Atmen stimulieren. Dabei sollte man nicht durchgehend drücken sondern versuchen die Atembewegungen nachzuahmen.
  • Ruhig bleiben - wenn man sich nicht sicher ist wie man reagieren soll oder wenn es der erste epileptische Anfall des Kindes ist unbedingt die Rettung rufen! (Man wird dann ins Krankenhaus gebracht und es werden EEG und Blutuntersuchungen gemacht, das Kind wird dann medikamentös eingestellt, um weitere Anfälle zu vermeiden)