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Was ist Sandhoff?


Die Sandhoff-Krankheit (auch Morbus Sandhoff, nach Konrad Sandhoff oder Sandhoff-Jatzkewitz-Krankheit) ist eine sehr seltene lysosomale Speicherkrankheit (Fettstoffwechselkrankheit) welche innerhalb weniger Jahre zum Tod führt und leider zur Zeit noch unheilbar ist.

Die Sandhoff-Krankheit wird durch ein Defektes Gen (eine Mutation des HEXB-Gens auf Chromosom 5 Genlocus) verursacht, und wird autosomal rezessiv vererbt. Das heisst: Beide Eltern sind träger des defekten Gens und müssen auch beide dieses Gen an das Kind weitervererben, damit es zum Krankheitsausbruch kommt.

Dieses Gen codiert für die β-Untereinheit der Enzyme Hexosaminidase A und B. Folglich sind beide Enzyme (HEX-A & HEX-B) betroffen.


Was sind Hexosaminidasen

Die Hexosaminidasen katalysieren in den Zellen den Abbau der GM2-Gangliosiden. Durch die eingeschränkte Enzymaktivität kommt es zu einer Anreicherung der GM2-Gangliosiden. Davon sind speziell die Nervenzellen betroffen.

Hexosaminidasen sind Enzyme, die Reste von N-Acetylglucosiden (Baustein von Bakterienzellwänden (Bakterienzellwand, Murein), von Chitin und von Blutgruppen-Glykoproteinen.) durch Hydrolyse (Spaltung einer chemischen Verbindung unter Wasseraufnahme) abspalten, und diese so Schritt für Schritt abbauen. Beim Mensch sind fünf Proteine mit Hexosaminidase-Aktivität bekannt, die in mehreren Isoformen vorkommen und sich zu Enzymkomplexen zusammenlagern. Mutationen am HEXA-Gen sind die Ursache für Tay-Sachs-Krankheit, und Mutationen am HEXB-Gen sind für die Sandhoff-Krankheit verantwortlich.

Die fünf Hexosaminidasen werden Hexosaminidase A bis D und S genannt. Hexosaminidase A, B und S sind Proteinkomplexe und werden beide aus Produkten der beiden Gene HEXA (Untereinheit α) und HEXB (Untereinheiten βA und βB) gebildet


Vereinfacht gesagt kann der Stoffwechsel die Enzyme HEX-A und HeX-B nicht ausreichend produzieren, und ist dadurch nicht in der Lage die Stoffe, die die Zellen nicht mehr benötigen, aus dem Körper abzutransportieren. Daher wird dieser "Müll" (GM2 Abfall) in den Zellen eingelagert, und in Fett verwandelt. Die Zellen werden regelrecht zugefettet und verlieren nach und nach ihre Funktionen, bis sie dann absterben.

Was ist GM2?

Das Abfallprodukt heißt GM2. Es ist im Grunde ein großer komplizierter Strang, der zu groß und lang für eine Gehirnzelle ist. Die Hexosaminidasen brechen das GM2 in kleine Stränge, die von der Zelle verwendet werden können.

Wenn es zu wenig Hex-A&B Enzyme gibt, beginnen sich die großen GM2 Stränge zu sammeln (wie wenn der Müllwagen nie zu Ihrem Haus kommen würde). Da  nun zu viel Abfall anfällt, beginnt der Speicherbereich anzuschwellen. Die Schwellung führt zu Fehlfunktionen der Zelle und diese stirbt schließlich ab. Verschiedene Enzyme und Abfallprodukte werden in verschiedenen Teilen des Körpers erzeugt. Hex-A&B und GM2 werden in Gehirnzellen erzeugt - das ist der Grund, warum Sandhoff in erster Linie eine neurologische Erkrankung ist.


Symptome und Behandlung

Klinisch ist die Krankheit in ihren Symptomen fast nicht vom Tay-Sachs-Syndrom zu unterscheiden, außer dass die 
Ethnie (Menschengruppe, insbesondere Stamm oder Volk, mit einheitlicher Kultur) nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt.

  • In den ersten drei bis sechs Lebensmonaten entwickeln sich die betroffenen Kinder zunächst normal.
  • Danach zeigen sie – wie beim Tay-Sachs-Syndrom – Schreckreaktionen auf Schallreize,
  • einen kirschroten Fleck auf der Makula (Netzhaut) und
  • einen überdurchschnittlich großen Schädel (Makrozephalie), als Folge einer Gliose.
  • Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es zur Erblindung.
  • Der geistige und motorische Verfall sind fortschreitend.

Für die Sandhoff-Kranheit gibt es zur Zeit keine Behandlungsmöglichkeiten und keine Chance auf Heilung. Die Schulmedizin kann lediglich die Symptome behandeln.